Gynäkologische Tumore

Wann sollten sie sich beim Arzt/bei der Ärztin ihres Vertrauens melden?

Zu den gynäkologischen Tumoren werden Krebserkrankungen der Eierstöcke, der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses und Scheide gezählt. Häufig verursachen diese Krebserkrankungen erst spät Beschwerden, weshalb eine Diagnose im Frühstadium schwierig ist. Bei Ausfluss oder Blutungen aus der Scheide, Blutungen nach der Menopause, Druck- und Blähungsgefühl im Bauch oder Zunahme des Bauchumfangs suchen sie bitte ihre Ärztin/ihren Arzt auf.

Vorsorge

Wichtig sind regelmässige Vorsorgeuntersuchungen bei ihrer Gynäkologin/ihrem Gynäkologen. Gebärmutterhalskrebs kann durch regelmässige Vorsorge früh entdeckt und geheilt werden. Gegen Gebärmutterhalskrebs steht seit ca. 10 Jahren eine Impfung zur Verfügung, die bei jungen Frauen und Männern empfohlen wird. Die Impfung schützt in hohem Mass gegen Gebärmutterhalskrebs, aber auch Enddarmkrebs und Krebs des Nasen-Mund-Rachenraumes 

Behandlung – jeder Spezialist ist mit seinem Fachwissen gefordert

Beim Eierstockkrebs, der zum Zeitpunkt der Diagnose oft beide Eierstöcken befallen und Ableger im Bauchfell gesetzt hat, wird als erstes eine möglichst vollständige Entfernung sämtliche Tumorherde im Bauch angestrebt. Drei bis fünf Wochen nach der Operation wird eine Chemotherapie begonnen, damit auch die kleinsten bei der Operation nicht erkennbaren Metastasen in Bauchfell oder Lymphknoten vernichtet werden können. Ergänzt wird heute bei Bedarf eine Behandlung mit einem Antikörper gegen Gefäss-Neubildungen (Bevacizumab), um die Zufuhr von Nährstoffen zu den Tumorzellen zu unterbinden. Nach der Chemotherapie ist zudem eine Behandlung mit einem PARP-Inhibitor (in Tablettenform) zu erwägen.

Beim Gebärmutterkrebs wird in der Regel die ganze Gebärmutter mit den wächterlymphknoten entfernt. Nach der Operation ist in Abhängigkeit vom Tumorstadium eine Kombination von Bestrahlung und Chemotherapie oder eine alleinige Chemotherapie zu besprechen.

Gebärmutterhalskrebs wird in frühen Stadien bevorzugt unter Erhaltung der Gebärmutter operiert. Die Möglichkeit schwanger zu werden bleibt erhalten. Die Chance einer Heilung ist hoch. Bei fortgeschrittenem Stadium mit Tumorausdehnung gegen die Beckenwand oder lymphknotenbefall wird die ganze Gebärmutter entfernt. Ist dies nicht mehr radikal möglich, so wird anstelle der Operation eine kombinierte Bestrahlung und Chemotherapie empfohlen.

Unser Zentrum für Onkologie Luzern ist eingebunden in das gynäkologische Tumorzentrums Klinik St. Anna

Dr. med. Hubert Schefer
Facharzt für medizinische Onkologie, Allgemeine Innere Medizin
hubert.schefer@hin.ch