Urogenitale Tumore

Darauf sollten sie achten!

Probleme beim Wasserlösen wie Druckgefühl, dünner Harnstrahl, häufiges Wasserlassen oder Störung des Schlafs durch Harndrang sind meist Zeichen einer gutartigen Prostatavergrösserung. Sie können aber auch auf Prostatakrebs hinweisen. Eine Kontrolle bei ihrem Hausarzt ist angezeigt. Eine Bestimmung des PSA-Wertes hilft, Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen.

Blut im Urin ist nicht harmlos und sollte abgeklärt werden. Eine Krebserkrankung der Harnblase, der Harnwege oder der Niere ist auszuschliessen.

Eine schmerzlose oder wenig schmerzhafte Hodenschwellung kann ein Zeichen für Hodenkrebs sein. Ein Arztbesuch ist nötig.

Prostatakrebs

Der Medizinische Onkologe wird bei der Behandlung des Prostatakrebs vom Urologen hinzugezogen, wenn die Erkrankung nach einer Operation zurückgekehrt ist oder bereits bei der ersten Diagnosestellung Fernableger (Metastasen) vorhanden sind. Die Hormonentzugs-Behandlung, häufig durch ihren Urologen eingeleitet, wird ergänzt durch weitere Massnahmen wie z.B. eine gegen den Testosteron-Rezeptor gerichtete Tablettentherapie oder eine Chemotherapie. Die individuelle Therapieempfehlung wird unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Situation und den Charakteristika der Erkrankung mit Ihnen besprochen.

Je nach Ausgangssituation sind weitere therapeutische Massnahmen wie Bestrahlung (Radiotherapie) oder nuklearmedizinische Verfahren (PSMA-Therapie) zu diskutieren. Ebenso sind genetische Analysen des Tumorgewebes für weitere Therapieempfehlungen hilfreich.

Ihre Krankenakten werden am interdisziplinären urologischen Tumorboard der Klinik St. Anna diskutiert und die bestmögliche Therapieempfehlung wird formuliert.

Blasenkrebs

Bei der Behandlung des lokal fortgeschrittenen Blasenkrebs mit nicht nur oberflächlicher Schleimhautbeteiligung wird häufig vor einer Operation eine Chemotherapie durchgeführt, in manchen Fällen auch nach der Operation. Bei nicht operablen Erkrankungen kommen moderne Verfahren mit Kombinationstherapien aus Chemotherapie und Immuntherapie zum Einsatz.

Hodenkrebs

Hodenkrebs betrifft häufig junge Männer. Der befallene Hoden wird operativen entfernt. Bei einem frühen, auf den Hoden begrenzten Tumorstadium kann oft auf eine Chemotherapie nach der Operation verzichtet werden. Konsequente regelmässige Verlaufskontrollen sind erforderlich.

Wenn das Tumorstadium fortgeschritten ist und Metastasen nachweisbar sind, kann mit einer ergänzenden Chemotherapie eine dauerhafte Heilung erzielt werden. Anhand des.

Bei noch nicht abgeschlossener Familienplanung ist vor Beginn der Chemotherapie eine Kältelagerung des männlichen Samens zu empfehlen. Um dies zu ermöglichen, arbeiten wir seit Jahren eng mit dem Kinderwunschzentrum St. Anna zusammen. Auch engagieren wir uns im Prostatakrebszentrum Klinik St. Anna.

Dr. med. Marco Dressler
Facharzt für medizinische Onkologie, Allgemeine Innere Medizin
marco.dressler@hin.ch